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Chronisches Gelenkrheuma kann gestoppt werden

by menscore-body

Gelenkrheuma zerstört die Gelenke und verursacht dadurch starke Schmerzen und Bewegungseinschrän- kungen. Und wer nun denkt, die Diagnose beträfe nur ältere Menschen, irrt. Denn es leiden besonders viele junge unter der Krankheit. Zum Glück gibt es wirksame Mittel, die die Gelenkzerstörung aufhalten können.

Von Gelenkrheuma (Rheumatoide Arthritis) Betroffene können morgens die Fingergelenke wegen Schmerz und Steifigkeit kaum bewegen, morgendliche Tätigkeiten bereiten Schmerzen und brauchen länger.

 

Entzündung der Gelenke

Jeder dritte Patient, der seinen Arzt aufsucht, tut es wegen „Rheuma-Beschwerden“. Allerdings werden unter dem volkstümlichen Begriff „Rheuma“ mittlerweile etwa 400 Krankheiten gefasst, die zwar die Entzündung als gemeinsamen Nenner haben, sich aber zum Teil sehr unterschiedlich äußern. Übrigens zählen die Gicht, die sich auch durch Gelenkknötchen und -schmerzen äußert, und auch die verschleißbedingte Gelenkzerstörung (Arthrose), nicht zu den rheumatischen Erkrankungen.

„Chronisches Gelenkrheuma (auch Rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis genannt) hat nämlich eigene Ursachen und erfordert deshalb eigene Behandlungsmethoden“, sagt Rheumatologe Dr. Keihan Ahmadi-Simab, Chefarzt des Asklepios Rheumazentrum Hamburg. „Es kann über Jahre hinweg fortschreiten und die verschiedensten Gelenke befallen. Hände und Füße, Kniegelenk und Schultern sind am häufigsten von der Entzündung betroffen“, so der Experte.

Zunächst ist es die Innenhaut des Gelenkes, die sich entzündet. Die Innenhaut hat unter anderem die wichtige Aufgabe, Gelenkschmiere zu bilden, damit die Gelenkflächen sanft aufeinander gleiten können. Ist die Gelenkinnenhaut nun entzündet, kommt es zu einer Zerstörung des Knorpels. Bei jeder Bewegung reiben die entzündeten Gelenkflächen aufeinander, bis sie endgültig zerrieben sind. Die Knorpelzerstörung greift bald auch auf die Knochen über. Die Gelenke verformen sich, eine reibungslose Bewegung im wörtlichen Sinne ist nicht mehr möglich. Im Endstadium können befallene Gelenke überhaupt nicht mehr bewegt werden und versteifen gänzlich.

Die Ursache der Rheumatoiden Arthritis ist heute kein Geheimnis mehr: Immunzellen des Körpers, die eigentlich die Aufgabe haben, den Organismus vor feindlichen Fremdkörpern (z.B. Viren und Bakterien) zu schützen, sind irregleitet. Sie halten körpereigenes Gewebe für fremd, greifen dieses an und zerstören es. Es handelt sich somit um eine Autoimmunkrankheit. Wie bei vielen Krankheiten, gilt auch hier: Je früher die Diagnose gestellt wird, umso mehr Aussicht auf Erfolg hat auch eine Behandlung. Daher ist es umso wichtiger, Alarmzeichen zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Früh morgens auftretende Steifigkeit sowie Kraftlosigkeit der Gelenke, spontane Gelenkschmerzen ohne vorherige Belastung, Rötung und Schwellung der Gelenke, manchmal auch allgemeine Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit sind sichere Vorboten einer Rheumatoiden Arthritis. Der nächste Weg sollte in diesem Fall der zum Arzt bzw. Rheumatologen sein.

 

Die Diagnose

Die Diagnose wird mit Hilfe der beschriebenen Beschwerden, einer körperlichen Untersuchung, einer Blutuntersuchung sowie einer Reihe apparativer Methoden gestellt.

Die Blutuntersuchung kann darüber Aufschluss geben, ob eine Entzündung im Körper vorhanden ist und ob Auto-Antikörper (Rheuma-Marker) vorhanden sind. Die Ursache der Entzündung dagegen kann sie nicht aufdecken. Nach der Blutuntersuchung kann das schmerzende Gelenk mit dem Ultraschall untersucht werden. Dabei lassen sich die Gelenkinnenhaut und Sehnen am Ort des Geschehens gut beurteilen.

In seltenen Fällen kann der Arzt zur Differenzierung der Diagnose mit einer dünnen Nadel Flüssigkeit aus dem Gelenkspalt absaugen. An dieser Flüssigkeit kann man häufig schon mit bloßem Auge sehen, ob zum Beispiel Bakterien die Beschwerden verursacht haben. Dann wäre die Flüssigkeit trübe. Ist sie jedoch klar, dann muss sie im Labor auf weitere Hinweise untersucht werden.

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