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© Andrey Popov - Fotolia.com
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Juckreiz – ein Symptom, viele Ursachen

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Wenn es juckt, kratzen wir uns. Manchmal hilft das, manchmal nicht. Ob es hilft, hängt von den Ursachen für den Juckreiz ab, die von trockener Haut, Stress und Allergien bis hin zu Tumorerkrankungen reichen können.

Manchmal ist der Juckreiz auf bestimmte Körperstellen beschränkt, in anderen Fällen tritt er am ganzen Körper auf. Störend ist er in jedem Fall. Um besonders hartnäckige Fälle von Juckreiz loszuwerden, muss man die Ursache dafür herausfinden – und behandeln.

Körperliche Beschwerden

Die verschiedensten körperlichen Beschwerden können sich durch Juckreiz bemerkbar machen, u. a. Probleme mit der Schilddrüse. Wenn die Hormonproduktion der Schilddrüse durcheinander gerät, kann das u. a. zu Müdigkeit oder auch trockener und juckender Haut führen. Weitere innere Krankheiten kommen als Auslöser für Juckreiz in Frage, so etwa Leber- und Nierenerkrankungen oder auch Diabetes.

In einigen Fällen kann Juckreiz auch auf einen Schlaganfall hindeuten oder in Verbindung mit Multipler Sklerose stehen, durch die das Nervensystem geschädigt wird. Betroffene können überall am Körper ein Brennen, Kribbeln, spürbare Schmerzen oder eben auch Juckreiz empfinden. Erleichterung kann durch Medikamente erreicht werden.

Auch bei Gürtelrose sollte ein Arzt aufgesucht werden. Durch Gürtelrose wird ein juckender und schmerzhafter Hautausschlag ausgelöst, der sich ähnlich einem Gürtel, allerdings meist auf einer Körperseite entlangzieht. Und auch wer sich einer Dialyse, also einem maschinellen Blutreinigungsprozess unterzieht, kann unter Juckreiz leiden. Die Intensität der Dialyse kann das Gleichgewicht im Blut stören, wodurch dem Körper Wasser entzogen wird. Wird nicht ausreichend Flüssigkeit wieder zugeführt, trocknet die Haut aus.

Die Psyche

Neben körperlichen Beschwerden kann auch die Psyche eine Rolle spielen. Angst, Stress und Depressionen lassen einen bestehenden Juckreiz oftmals noch intensiver werden. Wer unter Zwangsstörungen leidet und sich beispielsweise häufig die Hände wäscht, trocknet zudem die Haut zusätzlich aus und reizt sie. Bei psychischen Belastungen sollte ein Arzt konsultiert werden, damit sich zu den seelischen nicht auch noch körperliche Beschwerden entwickeln oder verstärken.

Eingeklemmter Nerv

Beschränkt sich der Juckreiz nur auf einen bestimmten Körperbereich, kommt als Ursache auch ein eingeklemmter Nerv in Frage. Dies kann beispielsweise durch Unfall, etwa einem Sturz, passieren. Sturzbedingte Schwellungen können auf Nerven drücken und dadurch Juckreiz auslösen.

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft kann eine hormonelle Umstellung im Körper Auslöser für Juckreiz sein. In vielen Fällen hilft es bereits, sich einfach mit einer Lotion, die reich an Feuchtigkeit ist, einzucremen. Bei sehr starkem Juckreiz, besonders an Händen und Füßen, könnte aber auch etwas Ernsthafteres dahinterstecken. Ein Arzt sollte die Leberfunktionsstörung „intrahepatische Schwangerschaftscholestase“ ausschließen, die mit Gallenstau und Gelbsucht einhergeht. Sie ist zwar sehr selten, kann jedoch Folgen für das ungeborene Kind haben.

Trockene Haut

Vielfach ist trockene Haut, die sich rau anfühlt und unangenehm spannt, der Grund für Juckreiz. Trockene Haut entsteht u. a. durch trockene Raumluft oder eine übertriebene Hygiene. Es kann aber auch sein, dass die Fett- und Feuchtigkeitsregulierung des Körpers aus dem Gleichgewicht geraten ist. Zur Körperpflege empfehlen sich bei trockener Haut säureneutrale Produkte und rückfettende Lotions. Wenn eine entsprechende Pflege nicht hilft, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthaftere Erkrankungen auszuschließen.

Eisenmangel

Durch einen Mangel an Eisen kann es zu einer Anämie, also einer Armut an roten Blutkörperchen kommen. Symptome hierfür sind u. a. Müdigkeit und Kurzatmigkeit, an der Haut zeigen sich die Beschwerden durch Blässe und Juckreiz. Eisenreiche Lebensmittel wie Austern oder dunkle Schokolade sind empfehlenswert, unter Umständen können auch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.

Krebs und Krebsbehandlung

Juckreiz kann in seltenen Fällen auch auf eine Krebserkrankung in Form eines speziellen Blutkrebs hindeuten. Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs kann es zu Juckreiz kommen, wenn ein Tumor Gallengänge blockiert und der Gallenfarbstoff Bilirubin in die Haut austritt. Zudem kann schuppige, gerötete und juckende Haut auch ein Anzeichen für ein Lymphom sein.

Weiterhin ist trockene und juckende Haut auch oftmals eine Begleiterscheinung einer Chemotherapie, Bestrahlung oder auch Stammzellentransplantation. Eine Rücksprache mit dem Arzt kann hier weiterhelfen, um die juckende Haut in diesen Fällen in den Griff zu bekommen.

Medikamente

Medikamente können im Körper die verschiedensten Reaktionen auslösen, darunter auch einen Juckreiz, der manchmal auch mit einem Ausschlag einhergeht. Oftmals passiert dies u.a. bei der Einnahme von Antibiotika, narkotischen Schmerzmitteln oder auch Antimykotika. Die Medikamenteneinnahme sollte jedoch nicht eigenmächtig, sondern nur in Rücksprache mit dem Arzt beendet werden.

Juckreiz in Verbindung mit Hautausschlag

Wenn zu dem Juckreiz auch noch Hautausschlag hinzukommt, kann der Betroffene unter Nesselsucht, Schuppenflechte, Neurodermitis oder einer anderen Hautkrankheit leiden. Jede Erkrankung erzeugt dabei ein unterschiedliches Hautbild, von Rötungen über Quaddeln bis zu einer Schuppenschicht. Sind kleine Knötchen zu fühlen, kann auch die sogenannte Knötchenflechte in Frage kommen.

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